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Rehkitz-Rettungsaktion in Holler – Mit der Drohne Rehkitze vor dem Mähtod retten

RehkitzrettungJuni 2023 – In den letzten Wochen war es wieder soweit: Die Rehe bringen ihre Kitze zur Welt, aber dann beginnt auch für sie die gefährliche Zeit. Das Gras auf den Wiesen steht hoch, und die Landwirte beginnen allmählich mit der Mahd. Im dichten Gras sind die Kitze vor Feinden geschützt, aber nicht vor den großen Mähmaschinen. Sie sind noch viel zu klein um wegzulaufen und besitzen noch keinen Fluchtinstinkt, ducken sich höchstens bei Gefahr und werden vom Mähwerk folglich tödlich verletzt.

Die Landwirte sind gesetzlich dazu verpflichtet, vor dem Mähen die Wiese abzusuchen, was aber bei den großen Flächen nahezu unmöglich ist. Vor allem sind die Kitze so klein, dass sie überhaupt nicht - oder nur sehr schwer und mit viel Glück beim Durchgehen wahr genommen werden.

Die sicherste Methode um den Tod von Rehkitzen zu verhindern, sind Drohnen mit Wärmebildkamera, da diese die Kleinen in den Wiesen aufspüren. Allerdings muss das in den ganz frühen Morgenstunden geschehen, wenn es noch relativ kühl ist und der Temperaturunterschied zum Boden und dem Kitz relativ groß ist. Auf private Initiative hin, wurde der Kontakt zu der Tiersuchhilfe Westerwald aufgenommen, die sich bereit erklärten, die Wiesen vor dem Mähen mit der Drohne abzusuchen.

Die Absprache mit den jeweiligen Landwirten und Jagdpächtern wurde getroffen und so standen wir mit dem Drohnenpiloten Patrick Brockmann und seiner Helferin Steffi am 12. und 13. Juni morgens um 3:00 Uhr parat. Ungefähr 8ha waren abgeflogen, bis Hr. Brockmann dann tatsächlich ein Kitz aufspürte.

Ausgerüstet mit einer Box, Deckel und Gurt führte der Drohnenpilot die Rehkitzretter Steffi und Rita sicher zu dem kleinen Tierchen, dass erst wenige Tage alt war. Mit Handschuhen und Gras wurde es in die vorbereitete Kunstoffbox vorsichtig abgelegt, dann mit einem Deckel abgedeckt und zusätzlich mit einem Gurt rundum gesichert. Die Kiste wurde dann etwas weiter weg in den Schatten unter einen Baum gestellt. Erst dann bekam der Landwirt das Zeichen zum Mähen. Ein Kitz wurde noch aufgespürt, was aber schon weglaufen konnte. Trotzdem ist hier aber noch Vorsicht geboten, damit es es nicht ins Mähwerk läuft. Darüber wurde der Bauer informiert. Nachdem die Wiese gemäht war, konnte das Kitz aus der Box befreit und in den hohen Grünstreifen unter den Baum gelegt werden. Ohne diese Aktion hätte es den sicheren Tod dieses kleinen Kitzes bedeutet.

Am 13. Juni besuchte uns Hr. Brockmann wieder um 3:00 Uhr und flog mit seiner Drohne weitere Wiesen ab, auch hier stand wieder die vorbereitete Box bereit. Sie kam aber nicht zum Einsatz, weil kein Kitz aufgespürt wurde. Vielen Dank auch hier den Tierschützerinnen Beate und Eva und Hr. Brockmann.

Ganz herzlich möchte ich mich für diese nächtliche Aktion bei Hr. Brockmann, Steffi, Rita und den beiden Jagdpächtern Hans Van Winssen und Markus Lörsch bedanken. Zu erwähnen wäre noch, dass der Drohnenpilot mit seiner Begleitung morgens schon von Höhn gekommen ist und die Tierrettung ehrenamtlich durchführt.

Zur Entlastung soll jetzt noch eine zweite Drohne angeschafft werden. Wer zu einer Spende für dieses außergewöhnliche Engagement des Tierschutzes bereit ist, kann sich gerne bei mir melden, ich leite das Geld an Hr. Brockmann weiter.

Uwe Meyer, Ortsbürgermeister

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